1878 und 1879 unternahmen Ernst Friedel, der Gründer des Märkischen Museums, der Gastwirt Julius Tübbecke, der Gemeindevorsteher, Apotheker und Chemiker Robert Stöcklein und der Lehrer Dr. Liebe auf der Halbinsel Grabungen zur Erforschung der vorgeschichtlichen Zeit. Sie fanden vor allem Werkzeuge und Scherben, Knochen, Geweihe und Hörner, aber auch die Reste von Pfahlsetzungen – ein Zeichen, dass hier einst Pfahlbauten standen. Seit dem 7. Jahrhundert n. Chr. waren Slawen aus dem Osten und Südosten eingewandert, die vom Fischfang lebten. So vermutete man, dass sich hier eine slawische Wallanlage befand, die die nahe Furt sichern sollte. In der
Nähe der Dorfkirche fanden die Heimatforscher außerdem Urnenreste, also Reste einer alten Begräbnisstätte.
Mehr als 100 Jahre später, 1996/97, wurden bei archäologischen Grabungen des Berliner Landesdenkmalamts an der Tunnelstraße Spuren einer kurzen Besiedlung, wahrscheinlich eines Hofes, im 13./14. Jahrhundert gefunden.
Zwischen Kirchplatz und Schwanenberg war die große öffentliche Festwiese, auf der alljährlich am 24. August, dem Tag des Stralauer Fischzugs, eine Zeltstadt stand und ausgelassen gefeiert wurde. In der Tunnelstraße 20–24 stand das Gasthaus „Schwanenberg“ mit einem Tanzsaal, einem Garten am Wasser und einer eigenen Anlegestelle. – Dass es in dem Lokal auf der Inselspitze (und wohl auch anderswo auf Stralau) politisch zugehen konnte,zeigt eine Annonce aus dem Jahr 1932: Die SAP, eine linkssozialistische Partei, feierte ihr Sommerfest im „Schwanenberg“ und die „Roten Raketen“, eine populäre Agitprop-Gruppe, traten auf. Heute ist hier eine ruhige Grünanlage.
Der Schwanenberg
„Am Schwanenberg“ trägt den Namen eines „Bergs“ aus Schwemmsand und angewehten Dünen. Er wurde vermutlich vonden Schwänen, die wie viele andere Wasservögel Spree und Rummelsburger See bewohnten, als Ruheplatz benutzt und war durch einen Wassergraben, den „Priestergraben“, vom Dorf Stralau getrennt.
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